Drogenberatung.

Drogenberatung.

 

Die starke Zunahme der Drogenabhängigkeit auch in Deutschland hat im letzten Jahrzehnt zur Entwicklung gezielter vorbeugender und therapeutischer (insbesondere sozialpsychiatrischer) Konzepte und zur Einrichtung spezieller Präventions-, Beratungs-, Rehabilitations- und Nachsorgeangebote geführt. Besonderer Stellenwert kommt dabei der Prävention und Beratung im Schul- und Jugendbereich zu, da Drogenabhängigkeit verstärkt auch bei Schülern und Jugendlichen auftritt. Neueren Untersuchungen zufolge beginnen Schüler in zunehmendem Maße bereits zwischen 9 und 11 Jahren mit dem Drogenkonsum, sodass schon bei Zwölf- bis Vierzehnjährigen latente oder gar offenkundige Abhängigkeit von Nikotin oder Drogen festzustellen ist.

 

Eine erfolgreiche Drogenprävention sollte nach übereinstimmender Auffassung von Experten bei Kindern und Jugendlichen die physische und psychische Gesundheit erhalten und verbessern, ihnen die Festigung ihrer Persönlichkeit erleichtern, sie zu selbstverantwortlichen sozialen Kontakten befähigen und so die Drogengefährdung weitgehend ausschließen.

 

Seit Ende der Siebzigerjahre haben die (alten) deutschen Bundesländer Programme beziehungsweise Erlasse zu Maßnahmen der Suchtprophylaxe und der Verringerung des Drogenkonsums bei Kindern und Jugendlichen herausgegeben. Die Konzepte sehen durchgängig die Beauftragung zusätzlich (meist in Fortbildungslehrgängen) qualifizierter Lehrkräfte (Drogenberatungs- und Drogenkontaktlehrer) mit Aufgaben der drogenbezogenen Information, Beratung und Intervention sowie der Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Einrichtungen wie Beratungsstellen, Gesundheits- und Jugendämtern sowie der Kriminalpolizei vor. In etlichen Bundesländern bestehen darüber hinaus spezielle Schulen beziehungsweise kombinierte Therapie-Schul-Einrichtungen für Jugendliche (und junge Erwachsene), die wegen ihrer Drogenabhängigkeit keinen Abschluss an einer Regelschule erreichen konnten oder können.